Portugal
GRÜNE MÄNNER VON ALCOBAÇA 2
Goldenes Dreieck: Alcobaça, Batalha, Tomar

 


Der obere Kreuzgang mit unzähligen Grünen Mannkapitelen

 

Ich hatte nur noch den oberen Kreuzgang nicht gesehen. Ich kam an und....auf einmal stand ich diesen eindruckvollen Gesichtern gegenüber. Ein richtiger Schock kann man wohl sagen. Sofort war mir klar, daß sie etwas Besonderes darstellen

Erleuchteter Grüner Mann

ALCOBAÇA
Kloster der erleuchteten Zisterzienzer
Die Zisterzienzer waren im Mittelalter gegründet worden. Ihr bekanntester Vertreter ist Bernard von Clairveaux, derselbe der auch die Mönchsgebote für die Templer schrieb. Eine andere Verbindung war zu der MutterGottes, die er über alles verehrte. Die Mönche kann man auffassen als das offizielle Gesicht nach außen, während im Hintergrund sich auch viele "heterodoxe" Vorgänge abspielten...

Jede 5 Meter neue Grüne Männer

Alcobaça ist der Beweis davon, daß es auch im Christentum initiatorische Lehrgänge gab, wobei die Erleuchtung, also die Gotteserfahrung angestrebt wurde. Denn was stellen diese Gesichter denn sonst vor? 

Erdverbundenheit * Einheit der Gegensätze * Erleuchtung

"Faß des Überflußes" das aus dem dritten Auge (dem inneren Beobachter) entspringt und oben überläuft

Eines hatten die Mönche vor auf anderen. Sie betrachten die Gotteserfahrung als ein Seinsweise, etwas fürs ganze Leben, in Gegensatz zu "modernen" Entwicklungen, wobei das Ultime in einem Wochenende durch Instant-kurse zu "haben" ist, also zu Objekt degradiert wird. Diese Verluderung gab es damals (noch) nicht. Wenn wir das alleine von diesen Mönchen lernen sollten, sind wir schon einen ersten Schritt weiter auf unserem Weg 
Wenn man sie näher betrachtet, dann fallen zwei Dinge auf. Einerseits ist es ein Gesicht mit all seinen Merkmalen. Das Besondere ist das Dritte Auge, das wie ein Pfeiler emporsteigt. Auf seinem Weg begegnet er einer Platte die sehr massiv aussieht. Alle Masken zeigen, daß diese göttliche Energie sich erst dann entfalten kann, wenn es diese Platte (das Ego) durchbohrt. Hat sie das geschafft, dann kann sie erst zur vollständigen Entfaltung (Erleuchtung) kommen
Andererseits kann man das Bild auch so interpretieren, als das es aus zwei Hälften besteht. Zwei Hundeköpfe um genau zu sein. Aus den Maulen sprießen Äste und Blätter. Es benachdruckt daß unsere Natur auch erdgebunden bzw unterworfen ist an das Gesetz der Einheit der Gegensätze ("yin/yang"). Weil beide - das Göttliche und die Erde - letztendlich Eins sind, können wir das Eine nicht wegen des Anderen verneinen oder unterdrücken. Die Ganzheit wird erst realisiert indem man alle Ebenen umarmt.  
Wir können die Lehre des Alcobaça auf unserer Pilgerreise in die Praxis umsetzen. Das Wandern ist eine exzellente Öffnung dazu. Ständig die Füßen spüren, entspannt die Ausatmung in das Becken herunterlassen und den inneren Beobachter sein. So gibt es nichts zu erreichen, denn was Du realisieren möchtest, gibt es schon 

LINK: Meißen

GRÜNE MÄNNER VON ALCOBAÇA 3

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 © 2000-2010 Copyright Han Marie Stiekema
Last revising: 12/31/09